Sie benötigen bei Ihren Schleifprozessen höchste Individualität? Dann sollten Sie jetzt gut aufpassen. Wir besuchen auf der GrindTec 2016 die Firma WEMA Glauchau. Die Werkzeugmaschinenfabrik verspricht im übertragenen Sinn Maßanzüge statt Massenanzüge. Wer auf eine 130-jährige Geschichte zurückblickt, der hat sicher einiges wissenswertes zu erzählen. Wir freuen uns und sind neugierig!
Die Firma Wema Glauchau sagt von sich sie bietet Maßanzüge und nicht Massenazüge für vielfältige Schleifprozesse an. Und ob diese Maßanzüge auch wirklich passen, das finden wir jetzt mal heraus. Simone Dericks: Ja grüße Gott Herr Krippendorf, wir sind jetzt hier bei Ihnen auf dem Stand bei der Wema Glauchau. Was zeichnet Ihre Firma denn aus? Ronald Krippendorf: Ja eine Geschichte, die doch sehr weit zurückreicht. Mehr als 130 Jahren – das ist schon etwas einzigartiges heutzutage. Wir zeichnen uns aus durch ein breit gefächertes Produktionsspektrum als Werkzeugmaschinenfabrik Glauchau. Neben der Universalbearbeitung haben wir auch Außenschleifmaschinen bis hin zu Wälzlagerschleifmaschinen und an dieser Stelle dürfen wir Kunden wie die Firma SKF als auch Schäffler unser eigen nennen. Wir als Firma gehören seit 2013 zu einem international agierenden Konzern. Das ist die Firma NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT. Ein international agierender Konzern mit vielen Niederlassungen unter anderem auch in China bis hin zu den USA. Diese Niederlassungen können wir mit nutzen um letztendlich unsere Maschinen, unsere Produkte die individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind, weltweit auszukehren.
Simone Dericks: Was ist für den Kunden das Besondere was Sie haben? Ronald Krippendorf: Bei uns bekommt der Kunde einen Maßanzug, keinen Massenanzug. Das heißt der Kunde kommt mit einer speziellen Aufgabenstellung zu uns, diese wird bewertet. Auf Grundlage dieser entsprechenden Bewertung bieten wir dem Kunden maßgeschneidert für seine Bedürfnisse die Maschine an. Sei es beispielsweise eine Innenschleifspindel, seiens zwei, seiens drei, seiens von jener Firma oder von einer anderen Firma, so dass immer den Kunden seine Bedürfnisse gerecht behandelt werden. Simone Dericks: Das heißt Flexibilität ist auch eine Ihrer großen Stärken. Ronald Krippendorf: Das ist eine der wesentlichen Stärken. Simone Dericks: Sie haben auch ein Highlight mitgebracht auf diese Messe! Ronald Krippendorf: Ja, das würde ich Ihnen jetzt gerne präsentieren auf unserem entsprechenden Stand. Wir gehen mal rum. Ich gehe vor.
Simone Dericks: Ja, jetzt stehen wir hier vor dem Highlight von Ihnen. Das schaut ja alles wirklich sehr spacig aus. Was kann denn diese Maschine? Ronald Krippendorf: Ganz so spacig ist es nicht, aber wir werden etwas erklären dazu. Ja unser Messehighlight ist die Wotan S3U, das ist ein Traditionsname. Wotan, da kommt die Urgeschichte unserer Gesellschaft auch her. Und hier auf unserer Messe haben wir sozusagen eine Maschine mit integriertem Werkzeugwechsler, das heißt wir haben die Anzahl der zur Verfügung stehenden Werkzeuge wesentlich erhöht, um komplexe Bearbeitungsprozesse in nur einer Aufspannung bearbeiten zu können. Simone Dericks: Und das ist jetzt sehr neu, das gibt es in dieser Form noch nicht? Ronald Krippendorf: Also wir haben folgenden Arbeitsgang gemacht. Wir haben schon mal eine Maschine gebaut mit 70 Plätzen für den Werkzeugwechsler und haben diese Philosophie auch in die anderen Maschinen rein und umgesetzt und dazu zählt unter anderem auch die S3U. Damals wars eine S6U gewesen, wo wir des erstmals umgesetzt haben.
Simone Dericks: Wieviel Werkzeuge können Sie denn da einsetzen? Ronald Krippendorf: Hier haben wir die Möglichkeit im Rahmen unseres Werkzeugwechslers, den Sie hier sehen, 5 weitere Werkzeuge hinzu zuziehen. Demzufolge haben wir dem Kunden jetzt die Möglichkeit gegeben bis zu 7 Werkzeuge in diese Maschine zu implementieren, zuzüglich der Werkzeuge die auf der Außenschleifeinheit aufgebracht sind. Bis dato war es möglich gewesen nur lediglich 3 Werkzeuge für die Innenbearbeitung zu machen und jetzt sind wir bei 7. Das könnten aber auch unter anderem Werkzeuge sein, zum Messen nicht nur zum Schleifen. Auch bis dahin dass wir auch Prozesse für die spanende Bearbeitung implementiert haben. Ein kleines Loch bohren als Beispiel.
Herr Krippendorf betätigt den Knopf an der S3U und die Werkzeugaufsätze fahren hoch. Ronald Krippendorf: Hier sehen Sie jetzt die Möglichkeit der Werkzeuge, die implementiert werden können. 5 Plätze sind hier vorgesehen. Einen Platz brauchen wir zum Einwechseln und die anderen können dann entsprechend benutzt werden. Das ist – das darf man so sagen – doch wesentlich neu auf dieser Messe, was bis dato keine Schleifmaschine implementiert hat. Simone Dericks: Und in welchen Größen haben Sie denn die Wotan Maschinen da? Also was gibt es von den kleinen Teilen bis zu den Großen? Ronald Krippendorf: Wir können Bauteile bearbeiten in einer sogenannten Zweier Baureihe mit einem Umlaufdurchmesser von bis zu 200 Millimeter. Bis hin zur Baureihe 6 wo wir Umlaufdurchmesser bis 600 – 700 Millimeter schaffen können.
Simone Dericks: Und da das ja jetzt so neu ist, da mag man gar nicht über die Zukunft reden, aber das machen wir jetzt einfach mal. Wo sehen Sie sich denn in 1-2 Jahren. Glauben Sie da gibt es noch Innovationen die Sie dann präsentieren können? Ronald Krippendorf: Ja! Da werden wir noch wesentliche Punkte sehen, insbesondere auch in dieses Thema rein Industrie 4.0 wird eine große Rolle dabei spielen. Da führen wir auch schon die ersten Gespräche mit Endanwendern, namhafte Anwender im Bereich der Werkslagertechnik und da werden wir noch große Sprünge sehen. Simone Dericks: Dann bedanke ich mich erstmal fürs Gespräch. Ronald Krippendorf: Herzlichen Dank! Schönen Tag!